Der FC Schalke 04 zeigte gegen den SC Paderborn eine starke Leistung, überraschte den Spitzenreiter mit einer kalten Dusche. Dass die Jungs in Königsblau angezündet waren, verwundert nicht, schaut man sich die Kabinenansprache von Kapitän Kenan Karaman vor der Partie an.
Karaman beginnt in normaler, ruhiger Stimmlage, berichtet, dass er sich vor dem Spiel die Pressekonferenz angesehen habe. "Ich habe mir die PK angehört vom Trainer. Und er sagt: Wir, als Mannschaft, würden nicht alles füreinander auf dem Platz geben." Ein harter Vorwurf. Dann knallt es, Karaman schlägt mit der flachen Hand auf dem Tisch. Alles um ihn herum: mucksmäuschenstill.
Anschließend erhebt er wieder seine Stimme und schreit: "Da kocht es in mir! Das ist eine Beleidigung für uns! Das nehme ich persönlich! Persönlich!" Der Zuschauer hat schon längst "Entenpelle". Karaman lässt das Gesagte sacken, guckt sich im Raum um, bevor er seine Ansprache emotional abschließt: "Ich sage euch eins: Wir gehen da jetzt raus, in jeder Minute zeigen wir, dass wir eine Mannschaft sind! Auf geht´s, kommt!"
Seine Worte scheinen angekommen zu sein - hochmotiviert entführten die Schalker drei Punkte aus Ostwestfalen ins Ruhrgebiet, schlugen den Tabellenführer. Und Karaman selbst war mit seinem starken Doppelpack beteiligt am Sieg, hat sich durch seine emotionale Ansprache offensichtlich selbst heiß gemacht. Eindrucksvoll stellte der 30-Jährige seine Führungsqualitäten unter Beweis.
Auch Kees van Wonderen betonte vor der Partie in der Kabine den Kampf, auf den es ankomme. "Was wir in diesem Spiel tun müssen, ist füreinander kämpfen. Von der ersten zur letzten Minute kämpfen wir, folgen unserem Plan und genießen das Spiel", sagte der Coach, bevor Karaman mit besagter emotionsgeladener Rede seine Mitspieler kurz vor Anpfiff endgültig anzündete.
Mit einer solchen Mentalität ist jeder Gegner schlagbar - auch die Fortuna aus Düsseldorf, die Samstag (14. Dezember) zu Gast auf Schalke ist.